Montag, 23. Februar 2009

Wochenende der Superlative: größter Fisch, schönster Vulkan, unbequemster Bus

Region 5 der Philippinen ("Bicol") lockt vor allem mit zwei Sehenswürdigkeiten: Walhaien und dem Vulkan Mount Mayon.

Am Abend wieder wolkenfrei: Mount Mayon - From Philippinen


Die riesigen Walhaie ernähren sich von Plankton und schwimmen quer durch die Weltmeere, um diesen zu finden. Vor der Stadt Donsol in Bicol scheint es besonders leckeren Plankton zu geben, weshalb sich zu dieser Jahreszeit viele von den Walhaien dorthin bemühen. Eine gute Gelegenheit für uns, sich die größten Fische der Welt mal aus der Nähe anzuschauen.

Legazpi City bei unserer Ankunft bei Sonnenaufgang - From Philippinen


Am Strand von Donsol - From Philippinen


Bevor es dazu kam mussten wir uns ein ca. 20-minütiges Informationsvideo der WWF anschauen, in dem alle Regeln für das Schwimmen mit den Riesenfischen erklärt wurden, die im Anschluss von den Tourguides gebrochen werden sollten. Z.B. ist nur ein Boot pro Walhai vorgesehen. Wenn aber nur ein Walhai da ist und zehn Boote? Da will natürlich jeder der erste sein.

Unser Späher hält Ausschau nach Walhaien - From Philippinen


Nach dieser informativen Veranstaltung machten wir uns auf die Suche mit dem Boot. Vier oder fünf Stunden ließen wir uns gemütlich durch Meer schiffen, ein Nickerchen ab und an, um sich von der anstrengenden Busfahrt zu erholen. Irgendwann hieß es dann "Get ready!" und in Sekundenschnelle waren Flossen und Tauchermasken angezogen und wir sprangen ins kühle (eigentlich recht warme) Nass. Der Anblick ist unbeschreiblich und extrem respekteinflößend. Der ganze Walhai ist nicht zu sehen, immer nur ein Teil, weil er so gewaltig und so nah ist. Der schwarze Körper mit weißen Punkten gleitet so geschmeidig an einem vorbei, dass es fast unwirklich wirkt. Zudem hat man das Gefühl dem Fisch ausweichen zu müssen, weil er durch die Tauchermaske noch um einiges dichter und größer wirkt als er tatsächlich ist.
Das Warten hat sich gelohnt. Am Horizont wachte schon die ganze Zeit der perfekt kegelförmige Vulkan Mount Mayon über uns, den wir zwei Tage später erklimmen wollten.

Eine weitere große Spinne - From Philippinen


"Erklimmen" heißt in diesem Fall bis hinauf zum "Camp 1", was auf ca. 2500 Fuß angesiedelt ist - und auch wieder hinab. Unser offiziell akkreditierte (darauf legte er sehr viel Wert, vermutlich, um seinen höheren Preis zu rechtfertigen) Führer jagte uns in recht zügigem Tempo den Berg hoch - und in noch zügigeren Tempo wieder hinunter.

v.l.n.r.: "Cokie", Sebastian, Manuel und ich in Camp 1. Nicht im Bild: Thies, der mit Fieber im Bett liegt. - From Philippinen


In diesem Quellwasser füllten wir unsere Flaschen wieder auf - From Philippinen


Dieser Wasserbüffel versperrte uns beim Abstieg kurzzeitig den Weg - From Philippinen


Er nennt sich "Cokie" (wie "Cookie", nur mit einem "o") und arbeitet hauptberuflich als Production Supervisor bei Coca-Cola. Am Wochenende verdient er sich ein bisschen Geld als Fremdenführer dazu. Das braucht der 32-Jährige auch, denn er hat vier Töchter zu ernähren - von vier verschiedenen Frauen, wie er uns erzählte.
So langsam komme ich dahinter, was es mit der Überbevölkerung hier auf sich hat.
Während der Besteigung selbst war der Gipfel leider etwas wolkenverhangen, aber im Sonnenaufgang und -untergang war der Vulkan in seiner ganzen Pracht zu sehen. Er gilt laut Reiseführer als schönster Vulkan der Welt.

Die unbehaglichste Busfahrt der Welt gab es direkt im Anschluss. Wir hatten naiverweise gedacht, man könnte doch beim Bus ein wenig sparen, wer braucht schon AC und CF - allerdings hätten wir vorher einmal probesitzen sollen. Die Sitze der "Superlines"-Busse (komplett mit original Superman-Logo) hatten sowenig Beinfreiheit, dass ich den Fußraum von zwei Sitzen benötigte und mein Mitbewohner Thies, der ähnlich groß wie ich ist, seine Beine gänzlich auf dem Mittelgang ausbreiten musste. Trotzdem war es immernoch sehr unbequem. Da der Bus zudem alle paar Meter anhielt, um immer mehr Passagiere ein- und aussteigen zu lassen, brauchten wir diesmal auch statt acht ganze zwölf Stunden für den Weg.
Merke: bei längeren Fahrten lieber ein paar Euro mehr ausgeben. Das Busunternehmen "Philtranco" bietet wesentlich größeren Komfort, auch für große Menschen.

Thies vor unserem "Superlines"-Bus. Noch lächelt er. #Superunbequem - From Philippinen


Bei einem der zahlreichen Stopps. Das Lächeln ist inzwischen verschwunden - From Philippinen


Umso angenehmer zu hören, dass an diesem Montag die Uni wegen eines Feiertages ausfiel und ich meinem Körper noch ein paar mehr Stunden Regeneration gönnen konnte.

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