Sonntag, 18. Januar 2009

Sonntag = Strandtag

Um dem Unistress wenigstens für ein paar Stunden zu entrinnen, machten wir uns auf den Weg in die Provinz Batangas. Nach drei Stunden Busfahrt waren wir in Batangas City angekommen, wo uns (die einzigen Weißen in der Stadt zu diesem Zeitpunkt) ca. 1000 Tricyclefahrer überreden wollten, uns für einen natürlich unschlagbar günstigen Preis zum Strand zu fahren.

Ein immer noch viel zu teures Tricycles brachte uns dann an den nächsten "Strand". Leider habe ich kein Foto. Aber die Bezeichnung "Strand" was eine schlichte Lüge: Eine Treppe des "Beach Resorts" führte direkt ins Meer, wo unzählige Müllteilchen umherschwommen; von Sand keine Spur. Laut lachend ob unserer kompletten Fassungslosigkeit machten wir auf dem Absatz kehrt und fuhren mit dem Jeepney (der nicht nur weitaus billiger, sondern auch weitaus bequemer als das für kleine Filipinos gebaute Tricycle ist) weiter zum nächsten Strand.

Zum Glück gab's dort dann Sand und Sonne und klares Wasser. Dazu noch keine Touristen, sodass wir unserer wohlverdiente Entspannung fröhnen konnten.

Sonntag, 4. Januar 2009

Palawan

Über die Weihnachtsferien ging es mit meinem Bruder und ein paar Mitbewohnern nach Palawan. Auf der Insel herrscht die Natur. Elektrizität und fließendes Wasser ist nur partiell verfügbar. Das ist auch gut so, denn der ursprüngliche Regenwald ist einfach atemberaubend.

Es gibt so viel zu erzählen, dass es den Rahmen dieses Blogs sprengen würde. Aber ich werde versuchen, wenigstens einen groben Eindruck zu vermitteln.
Zunächst wäre da zum Beispiel Puerto Princesa, wo unsere Reise begann und auch wieder ihr Ende nahm. Der Bürgermeister der Stadt wird hoch gelobt, dafür, dass er die Stadt so sauber hält (im Vergleich zu anderen philippinischen Städten). In der ersten Nacht dort kamen wir in einer unverschämt günstigen Herberge unter, in der wir allerdings auch sehr froh waren, unsere Moskitonetze dabei zu haben. Palawan ist Malariagebiet.

Am Hafen von Puerto Princesa - From Philippinen


Da es mit Ausnahme von Puerto Princesa auf Palawan keine Geldautomaten gibt, hoben wir am Anfang des Urlaubs das gesamte Budget ab. Ein seltsames Gefühl mit so viel Geld in einer solchen Gegend herumzulaufen.

Bank mit ATM in Puerto Princesa - die einzige Stadt auf ganz Palawan, in der man Geld abheben kann - From Philippinen


Unser erster Zwischenstopp auf dem Weg nach El Nido war Sabang. Dort wählten wir den "Monkey Trail", um zum "Underground River" zu gelangen. Ein riesiger Fluss in einer Tropfsteinhöhle.

Unsere Unterkunft in Sabang - direkt am Strand - From Philippinen


Inmitten von Kokospalmen bereiten Filipinos mit einer Machete kunstvoll und gewandt Kokosnüsse zu.

Frisch geteilte Kokosnuss; sehr ästhetisch - From Philippinen


Der Monkey Trail führt durch dichten Dschungel - From Philippinen


Ein amerikanischer Tourist stellte fest: "The lizard and the monkey are friends." - From Philippinen


Nach Sabang ging es per Bus weiter nach El Nido. Da die Sitzplätze im Inneren schon besetzt waren, machten wir es uns kurzerhand auf dem Dach bequem. Angenehm windig ist es dort oben und man hat einen Wahnsinnsausblick. Nur muss man aufpassen, dass man nicht von Ästen oder Kabeln erwischt wird.
Der Palawan "Highway", die einzige einigermaßen befahrbare Straße von Süd nach Nord ist immernoch eine einzige Baustelle, die zu weiten Teilen noch immer nicht geteert ist. Man sagt, das Geld war schon mehrere Male vorhanden, sogar der Zement schon geliefert, dann jedoch auf seltsame Weise wieder im Sumpf der Korruption versickert.

Auf dem Busdach nach El Nido - From Philippinen


Sonnenuntergang im Bacuit-Archipel vor El Nido - From Philippinen


In El Nido angekommen machten wir bei fantastischem Wetter eine Bootstour durch das Archipel.

Bacuit-Archipel - From Philippinen


An einem anderen Tag dachten wir uns, wir lassen uns an einem einsamen Strand aussetzen und übernachten im Zelt in der freien Natur. So weit, so gut. Wir ließen uns also dorthin bringen, samt Hühnchen, was wir uns grillen konnten und genossen maßvoll den einheimischen Rum. Als die Nacht am dunkelsten war, fing es an zu regnen. Zunächst nur leicht. Dann rief unser Tourguide an, um sich nach unserem Wohlbefinden zu erkundigen. Da es uns jedoch noch gut ging und wir stark annahmen, dass er derweil sowieso schon zu betrunken sei, um uns abzuholen, blieben wir.
Die Mädels hatten gerade ihr Moskitonetz am Strand aufgebaut, um unter freiem Himmel zu schlafen, als der Sturm so stark wurde, dass sie es gleich wieder abbauen mussten. Gleichzeitig wurde der Regen heftiger und wir stellten fest, dass unser Zelt absolut nicht wetterfest war.
Zum Glück gab es eine fast fertige Hütte ein paar Meter weiter, in die wir uns zurückziehen konnten. Das heißt, eher eine Baustelle als eine Hütte. Es gab ein Dach, den Betonboden und ansatzweise Wände. Auch eine Tür gab es, aber keine Fenster. Und keine Möglichkeit, ein Moskitonetz anzubringen. Entsprechend zerstochen sahen wir am nächsten Morgen aus - eine abenteuerliche Angelegenheit in einem Malariagebiet.
Außerdem hatte ich in der Nacht das Gefühl, dass sich ein Hund zwischen uns gelegt hat, tat den Gedanken dann aber schnell beiseite und redete mir ein, dass mein Nachbar einfach ein wenig näher gerückt sei. Am nächsten Morgen sagte ich nichts von davon. Aber mein Bruder deutete an, etwas ähnliches bemerkt zu haben. Daraufhin gab auch Thies zu, das Gefühl gehabt zu haben, ein Hund schlief unter uns. Sehr mysteriös.

Auf diesem gemütlichen "Bett" machten wir es uns zu fünft gemütlich - From Philippinen


Unser Führer, der uns um sieben Uhr dreißig am Morgen abholen wollte, hatte dann eine halbe Stunde Verspätung. Das ist in den Philippinen nicht weiter ungewöhnlich. Jedoch: in exakt dieser halben Stunde braute sich ein weiterer sintflutartiger Regenschauer zusammen, der uns den Rückweg versüßte. Ich fühlte mich fast wie an der Ostsee.

Auch im Paradies ist nicht immer Sonnenschein. Während unser Boot Verspätung hat, braut sich ein Unwetter zusammen - From Philippinen


Die Tropen sind nunmal nicht nur Sonne, sondern auch Regen. Das ist der Grund, warum die Natur hier so schön ist und die Pflanzen in einer solchen Vielfalt gedeihen. Palawan und El Nido gehören auf jeden Fall zu meinen Lieblingsorten auf den Philippinen, wenn nicht sogar auf der ganzen Welt!

Silvester verbrachten wir in einem gemütlichen Restaurant mit Bar am Strand, wo die Flut die Wellen bis an die Schwelle spülten.

Abschiedsbild ohne Regen, in der Morgendämmerung von El Nido - From Philippinen